Auch und gerade in Corona-Zeiten muss das Thema des Klimawandels im öffentlichen Raum präsent bleiben, denn die Zeit zu handeln ist JETZT und die klassischen Formate des Protests funktionieren aktuell nicht mehr.
StreetArt-Künstler Joy Lohmann hat deshalb verschiedene Formate entwickelt und im Rahmen der globalen Klimastreiks gemeinsam mit den Artists-for-Future Hannover umgesetzt:
StreetArt / Graffiti
150 Jahre Café Kröpcke
Wilhelm Kröpcke, 1855-1919, Oberkellner – Cafépächter – Namensgeber für das Café, den zentralen Verkehrsknotenpunkt und unser Wahrzeichen „Kröpcke-Uhr“ als Treffpunkt vieler Generationen. Ihm auf vielfältige Weise ein Denkmal zu setzen hat mich durch dieses Jahr begleitet:
Zunächst wurde eine interaktive Portrait-Installation des populären Gastronoms der Jahrhundertwende in der historischen Wettersäule am Kröpcke eröffnet. Wer das Kunstwerk anrief, setzte damit eine Kaffeepumpe in Gang, die aus der zweidimensionalen Plastik echten Kaffee ausschenkte. Zudem begrüßte Wilhelm Kröpcke vom Anrufbeantworter (gesprochen von seinem Nachfolger Dietmar Althof) die Gäste und lud sie ein zur Geburtstagstorte am 8.9.2019.
Für diese Jubiläumsfeier während des „Entdeckertags der Region“ durfte ich mit dem niedersächsischen Chorverband, dem Groove-Chor Hannover, sowie vielen Partnern und Sänger*innen eine flashmobartige Inszenierung vorbereiten, die aus der Menge heraus HAPPY Atmosphäre zauberte. Der Song von Pharell Williams in einem Arrangement von Toby Lüer erschallte von der Bühne und dem Dach des Europahauses, aus der Kröpcke-Uhr und von vielen in der Menge platzierten Chorteilen und spontanen Mitsänger*innen. Dank dem Veranstalter, der Café am Kröpcke Betriebsgesellschaft stand sogar ein Budget für diesen coolen Kröpcke-Flash Film (produziert von Independent Entertainment) zur Verfügung, der anlässlich der Jubiläumsgala im Mövenpick Café am 25.9. uraufgeführt wurde:
Für den Film bitte auf das Bild klicken 🙂
Gründerzeit-Mural in neuer alter Technik
Update 1) 16.10.: Mittlerweile sind große Teile des Fassadenbildes in klassischer Maltechnik ausgearbeitet. Dank des schönen Oktoberwetters ist die Fertigstellung absehbar und so wurde nun auch schon die Vernissage terminiert auf den 26.10.2018 ab 17 Uhr in der Grotestraße 12.
Update 2) 26.10.: Juhu, alles fertig 🙂 So ist es nun also geworden:
„Nein! Der Grund, warum ich diese Fassade gestalte, ist nicht, dass niemand anders sie dann vollschmiert! Ich mache Kunst an Wänden, weil das toll aussieht und den Stadtteil bereichert!“
In Hannover-Linden wurde ich beauftragt, das Sockelgeschoss und Fensterattrappen des Gründerzeithauses Grotestr.12 zu gestalten. Natürlich auch mit dem Hintergedanken, Schmierereien am renovierten Haus zuvorzukommen. Und natürlich werden qualitative Wandbilder von der Graffitiszene respektiert und nicht übermalt. Sogar „Toys“ (Möchtegern-Writer) verschonen solche Wände vor ihren „Tags“ (Namenskürzel, mit Lackstiften wahllos über den Stadtteil geschmiert). Aber viel interessanter ist doch, dass Hausbesitzer mit ihrem beauftragten Wandbild in kreative Kommunikation mit dem Umfeld treten und zu einem positiven Stadtbild beitragen.
In diesem Fall entstehen zahlreiche Motive aus der Gründerzeit. Zwischen 1866 und 1900 herrschte Aufbruchstimmung in der Stadt Linden bei Hannover. Die zahlreichen Erfindungen dieser Epoche werden im Wandbild ebenso gewürdigt, wie historische Wahrzeichen unserer Stadt und Straßenszenen, die sich an diesem Ort vor 130 Jahren wohl abgespielt haben mögen.
Für das historische Stadtteil-Panorama habe ich einen neuartigen Malstil entwickelt, der traditionelle Wandmaltechnik mit den Vorzügen der Spraykunst verbindet. Wie vergilbte s/w-Fotografien tauchen die Motive aus der Fassade auf und machen – versehen mit Jahreszahlen und kurzen Erläuterungen – diese spannende Epoche wieder lebendig.
Bis Mitte Oktober kann man dem entstehenden Werk Schritt für Schritt in diesem Blogpost oder vor Ort in Linden zuschauen oder sich das fertige Gemälde dann ab der Straßenvernissage am 26.10.2018 in der Grotestraße 12 in Linden-Nord anschauen.
kultureller Adventskalender 2015
Nun ist sie online: PAM, die regionale Public-Art-Machine ist eine Crowdfundingplatform, die mehr kann als andere und noch dazu regional aufgestellt ist (zunächst in Hannover, mit dezentralen Partnern dann gern überall im deutschsprachigen Raum). Basierend auf der Open-Source Crowd-Engine der katalanischen Goteo-Stiftung hat das deutsche Entwicklerteam DCROW die Plattform (so ziemlich) übersetzt und speziell für Hannover adaptiert. (1. was in Hannover geht, geht überall; 2. sind zwei Drittel des Teams aus der niedersächsischen Hauptstadt.)
Zur Einführung der Plattform hat der veranstaltende Positive Nett-Works e.V. zusammen mit dem regionalen KulturRaum Region Hannover e.V. eine Gewinnaktion für die Kröpcke-Uhr gestartet. Beim „kulturellen Adventskalender 2015“ sind Kulturschaffende der Region Hannover eingeladen, einen Kurzfilm (oder 10 Bilder) ihres besten diesjährigen Kunstwerks oder Kulturprojektes auf die „Advents-PAM“ zu laden und von der Gemeinschaft (Crowd) darüber abstimmen zu lassen, welches die 24 schönsten Beiträge sind. Diese werden dann ab dem 1.12.2015 im zentralen hannoverschen Wahrzeichen auf 4 Monitoren gezeigt. Zudem gewinnen die drei bestplatzierten am 24.12. ein Preisgeld, das parallel ebenfalls per Crowdfunding gesammelt wird.
Zum Testen hat Initiator und Künstler Joy schonmal ein Beispielprojekt eingestellt:
https://advent.public-art-machine.de/widget/project/a068dd3f6553a4de1c7aef25a0f35821
Für den Erfolg solcher Schwarmprojekte ist immer die Beteiligung einer relevanten Masse erforderlich. Deshalb bitten wir Sie (jetzt gleich), als Kulturschaffende/r oder Jury teilzunehmen und ihren Kulturfreunden davon weiter zu erzählen. Vielen Dank.
Open-Island Berlin – der Film :-)
7 floating islands on the River Spree in Berlin. Made out of trash by passionate Makers. Showcasing innovative low-tech DIY-applications for > energy > shelter > food production on floating platforms: the Open-Island Berlin! (also including an Open Bar, the Open Stage, a floating FabLab and the motorized HERMES-I catamaran)
Started in India by an interdisciplinary Makers collective, the Open-Island construction kit was adopted for an floating art piece this summer at the 2 mayor public art festivals 48 h Neu-Kölln and Kunst am Spreeknie in Berlin.
Filming for Change documented this awesome art-venture and interviewed its initiator, the German social sculpture artist Joy Lohmann:
(english captions available by clicking “CC”)
Graffiti „900 Jahre Linden“, Grotestr.15
Zum Stadtjubiläum von Linden (Hannovers wildem Westen) malt Joy eine Fassade mit Motiven aus Lindens Stadtgeschichte von den Dinosauriern bis heute. Die Fassadenarbeiten in der Grotestraße 15, Linden-Nord werden sich voraussichtlich vom 15.9.-15.10.2015 erstrecken. Hier sehen Sie Bilder vom Entstehungsprozess:
1.3.: Hannover-96 FreeArt am Kröpcke!
Seit der WM2006 sprüht Joy Fußball-Graffiti. Als 96-Fan ist es natürlich klar, dass ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Bildkunst die Spieler von 96 sind. Diese Saison neu dazugekommen: Portraits von Hiroki Sakai und José Luis Sanmartín Mato (Joselú).
1.3.2015, 12:30 Uhr: Ausstellungseröffnung in der Kröpcke-Uhr Hannover! Angesichts der aktuellen 96-Formkurve möchte Joy mit dieser zentralen Graffiti-Ausstellung ein deutliches Zeichen setzen, dass Hannover hinter seiner Mannschaft steht!
Nun sind die von den Medien hochgelobten Graffiti endlich auch öffentlich zu sehen – im Wahrzeichen von Hannover! (Im Februar berichtete SKY-TV bereits darüber)
In der Schablonentechnik (StencilArt) lassen sich die Motive auf nahezu alle Untergründe sprühen, z.b. auch auf Textilien.
FreeArt-TagStyleZ am Kröpcke,1.3., 12:30-13:30 Uhr!!! Zur Ausstellungseröffnung von „h96art“ sprüht Joy exklusiv und kostenlos 96-Motive auf mitgebrachte Textilien (einfarbig bunte T-shirts sind am besten, Jacken, Hosen, Hemden sind auch cool, nur schwarz geht technisch gar nicht.)
Wer also ein h96art Original von Joy haben möchte (und/oder damit im Fernsehen, ndr-Sportclub um 22:50 auftauchen möchte), kommt Sonntag mittag zum Kröpcke 🙂
Weitere h96art Bilder sowie Stencils internationaler Graffiti-Künstler sind übrigens auch in Hannovers StreetArtGalerie (Limmerstr. 57, Hofdurchfahrt) zu sehen:
Hannover96-Graffiti by Joy
Vor der Bundesligapartie Hannover96 vs. Mainz am 3.2.2015 zeigt Sky-TV ab 19 Uhr das Künstlerportrait „Verrückt nach Fußball – Joy Lohmann“ von meinen Fußball-Graffiti. (Weitere Arbeiten aus der StreetArt-Fußball Serie gibt´s auf www.h96art.de und www.i-96.de zu sehen.)
StreetArt Shop & Galerie Hannover
Es musste ja mal so kommen: Im Hofdurchgang zu meinem Atelier in der Limmerstr. 57, Linden haben sich Schablonengraffiti von über 20 berühmten Kolleg/innen aus aller Welt angesammelt 🙂 Direkt an der Haltestelle Leinaustr. ist so Hannovers StreetArt-Galerie entstanden. (Eröffnung: Samstag, 15.11.2015, 14-18 Uhr)
Aus aktuellem Anlaß (96 auf Platz 4) habe ich nun auf die andere Wand eine große Hannover 96-Ausstellung gesprüht.
Wer zur Eröffnung alte Klamotten mitbringt, bekommt darauf Original-TagStyleZ gesprüht! (Diesen Service bieten wir bis Weihnachten dann auch im StreetArt-Shop im Hof 🙂 Öffnungszeiten, naja, in der Regel ca. Freitag 16-20 und Samstag 12-15 Uhr… sowie auf Anfrage unter joy@joy-art.de
Außerdem mit dabei: Der Linden-Slowtrain dreht kleine Runden über die Limmerstraße! Und auch 2 WandelWerte StreetKörbe gibt´s zum Ausprobieren.
2.KdW-Fest in Hannover
Nach dem furiosen Testlauf eines Nachhaltigkeits-Stadtfestes als „Soziale Skulptur“ und „Urbane Intervention“ 2013 war schnell klar, dass das KdW (Kultur-des-Wandels) Netzwerk in Hannover diese Veranstaltung 2014 wiederholen und weiter entwickeln würde. Mit dem Weißekreuzplatz, direkt gegenüber des Kulturzentrums Pavillon fand die Veranstaltung eine neue Heimat im Herzen der Stadt.
Nach 6 Monaten Konzept und Planung sowie 4 Wochen kollaborative Organisation der 4 Veranstalterinnen und zahlreicher engagierter Projektpartner ging das 2-tägige KdW-Fest in die zweite Runde. Zwischenzeitlich war zwar auf genau dieser Fläche ein sudanesisches Asyl-Protestcamp entstanden, aber das vermeintliche Verwaltungsproblem lösten wir ganz direkt mit den Sudanesen, indem die Fläche und das Fest kurzerhand gemeinsam genutzt/gefeiert wurde.
Trotz durchwachsenen Wetters wurde auch dieses KdW-Fest ein tolles Erlebnis und schöner Erfolg für die vielen Gäste und das KdW-Netzwerk gleichermaßen.
Mehr dazu auf der Website und Bildergalerie.